Niemandsland

LIEBESGEDICHT

Ich wurde geboren
Und wurde geliebt

Ich wuchs heran
Und lernte
Selbst zu lieben

Ich lebte
Und wurde geliebt
Und liebte
Und wurde gehaßt

Ich haßte zurück
Und verlor die Liebe
Und haßte mich selbst
Und wurde geliebt

Schon komisch
Irgendwie

Am Rande des Faßbaren
Vegetieren wir
Unfähig
Die Schwelle zu finden
Hinter der wir
Uns erwarten
Irren wir
Im Nichts herum
In dem wir
Glauben können
Ohne wissen
Zu müssen
exit paradise
Ein jedes Ding
Zwei Seiten hat
Bleibt auch der Mensch
Nicht von verschont
Die eine
Sich nach draußen wagt
Die and´re
Tief im Innern wohnt

Ein Ich für sich
Eins für die Welt
Auf diese Weise
Soll es sein
So wie´s den anderen
Gefällt
Wahren sorgsam wir
Den Schein

Du nahmst
Dein Leben lang
Was immer
Du begehrt
Selbst zu geben
Hast Du
Nie gelernt
Und niemals
Lernen wollen
Deine letzten Gefährten
Sind Leere
Und Verbitterung
Die niemand entsandt
Du riefst sie herbei
Dich zu begleiten
Den Rest
Deines Weges
Schaut her, und seht´s Euch an
Was aus den Menschen werden kann
Wie ihre Herkunft sie vergessen
Vom Neid und von der Gier zerfressen

Wie sie sich selbst zum Narren machen
Über das Bild im Spiegel lachen
Sich zur Parade ausstaffieren
Und königlich sich amüsieren

Wie sehr sie doch das Leben lieben
Die Aufregung und die Intrigen
Wenn doch mal das Gewissen quält
Gibt´s für die Gosse Hungergeld

Schaut her, und seht´s Euch an
Was aus den Menschen werden kann
Wenn sie der Tod beim Schopfe packt
Geht einer wie der and´re nackt