Niemandsland

PROJEKT HOFFNUNG

Vor unzähligen Schlägen des tränenüberströmten Steines, der zu Beginn der Reise einmal mein Herz gewesen ist, als zwischen mir und dem Leben die Brücke noch nicht eingestürzt war, kannte ich ein Gefühl, an das ich mich noch schemenhaft erinnere.

Ein Gefühl, das nach all der Zeit, die sich inzwischen ihren Platz in der Ewigkeit gesichert hat, immer noch stark genug ist, in meinen Träumen den Verlust des Glückes zu überdauern, bis vielleicht irgendwann der Arm der Erstarrung eine Erinnerung lang seinen Blick von mir abwendet und es mir gelingt, mich aus seinem lähmenden Griff zu befreien.

Hoffnung, die treibendste aller Urkräfte, die sich in meiner Wiege fanden, ist noch in mir und kämpft ums Überleben. Ihr Fall wäre der meine, und so bleibt mir nichts, als zu beten. Beten, daß der Mut ihr zur Seite steht und sie gemeinsam auf das Schlachtfeld des Sturmes ziehen, zurückzugewinnen, was mir einst geraubt.

Wie aber beten? Haben der Glaube und ich uns doch bereits vor Jahren im Streit getrennt. Vielleicht einfach weiterhoffen? Hoffen um der Hoffnung Willen? Welche Ironie.

Nein, es bedarf schon mehr als den reinen Selbsterhaltungstrieb einer Kraft, eines Gefühls, das aus irgendwelchen profanen Gründen nicht seinen Geschwistern gleich den Fluß der Zeit hinabgespült wurde.

Sicherlich könnte ich hier sitzen und warten, bis die Ewigkeit zuende ist, eine Antwort würde ich trotzdem nicht finden. Die liegt irgendwo auf dem Weg, der mir bestimmt ist. Vielleicht übersehen in der Vergangenheit, vielleicht unbemerkt in meinen Händen, vielleicht ungeahnt in der Zukunft.

Vielleicht gibt es auch keine, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß ich weiterwandern muß.

Hin zu Dir.