Niemandsland

Die Seelenspiegel lügen nicht
Was immer sie Dir zeigen
Sie allein sind mein Gesicht
Sie sind es, die entscheiden

Vom Tod der Träume Zeugnis geben
Und auch vom Sieg der Liebe singen
Vor lauter Trauer sich entleeren
Oder mit Freudentränen ringen

Sieh nie vorbei an diesen Spiegeln
Meide niemals ihren Blick
Würdest ihr Schicksal sonst besiegeln
Scherben schauen nie zurück

Wenn selbst der Hochmut
Sich erniedrigt
Um seines ungeliebten
Bruders Willen
Dessen Reise in die Tiefe
Im Moment des Aufpralls
Noch zu verhindern
Wenn all die Tränen
Die hier unten
Im Tal
Das ihren Namen trägt
Ihre Bestimmung fanden
Sich vereinen
Dem in Stücke gesprengten
Blaßroten Stein
Zu neuem Schlage
Zu verhelfen
Wenn die Finsternis
Sich selbst verläßt
In ihrem schönsten Lächeln
Zu erstrahlen
Daß der Weg
Genügend Licht findet
Sich umzukehren
Dann erst
Kann ich heim
Blattlos steht der Baum im Wind
Und trauert um das Menschenkind
Von dem da Asche nur geblieben
Am Tag, an dem die Waffen schwiegen

In den Bunkern wird der Sieg gefeiert
Als der Fallout das Land verschleiert
Dummheit, Perversion und Ignoranz
Stimmen fröhlich Heimatlieder an

Die Fahnen hoch, die Waffen nieder
Doch Heimat, nein, die kehrt nicht wieder
An ihrer statt die Pestilenz
Ist alles, was die Zukunft schenkt

Ihr habt Euch nicht mal umgedreht
Als hinter Euch die Welt zerbarst
Wer sich so wenig selbst versteht
Noch lächelnd in den Abgrund rast

Zerstörung ist des Handwerks Name
Ihr seid die Besten Eurer Zunft
Verteilt voll Eifer Euren Samen
Vergrößert täglich Euren Sumpf

Wir danken Euch für unser Erbe
Für das, was ihr der Nachwelt gabt
Wir danken für die tote Erde
Die Ihr uns hinterlassen habt

Stumpf lähmender Nebel
Emporgestiegen
Aus den Katakomben
Der Furcht
Herbeizutragen
Das Gold
Das vollendet
Des Käfigs Bau
Der Gequälte
Wähnt wehrlos sich
Bereits in Gefangenschaft
Und schließt die Augen
Zu träumen
Vom Schlag der Flügel
Die erlahmt herabhängen
Seit ihnen der Wind versagt
Der sie getragen

Sorglos lacht der Kindermund
Des Knaben Hand greift ohne Angst
Seine Augen seh´n die Farben bunt
Vertrauensvoll denkt sein Verstand

Doch wächst mit jedem Tag die Trauer
Und zögerlicher wird der Griff
Die Farben werden langsam grauer
Der Verstand probiert des Argwohn Gift

Bis daß der Mund zu Stein geworden
Und seine Hand nie wieder greift
Der Rest Vertrauen ist gestorben
Das Kind zum Manne ist gereift